Die »Rotbunten Husumer« haben sich wahrscheinlich als rotbunte Aufspaltung des Angler Sattelschweins und aus Einkreuzungen norddeutscher Marschschweine mit englischen Tamworth-Schweinen entwickelt. Die Rasse gehört zur Familie der Sattelschweine und wird in dessen Herdbuch als Untergattung geführt. Der Bestand gilt als extrem gefährdet.
Das Sattelschwein ist eine alte Schweinerasse, die insbesondere im Norden und Osten Deutschlands beheimatet war. Ihren Namen verdankt sie ihrer besonderen Zeichnung, dem „weißen Sattel“. Als ab Mitte des vergangenen Jahrhunderts die Tendenz zu einer fettärmeren Ernährung ging, verlor das Sattelschwein wirtschaftlich an Bedeutung, sodass es Anfang der 80er Jahre nur noch wenige Tiere dieser robusten, fruchtbaren und sehr genügsamen Rasse gab. Engagierten Züchtern ist es zu verdanken, dass der Bestand jetzt wieder leicht angestiegen ist. Der Hybridschweinezuchtverband Nord/Ost führt bundesweit das Herdbuch und hat die Betreuung für die Züchter des Deutschen Sattelschweins übernommen.
Infolge artgerechter Haltung und Fütterung und einem verhaltenen Wachstum der Sattelschweine entwickelt sich ein Fleisch von bester Qualität. Durch das typische Aroma in Verbindung mit traditioneller Verarbeitung entstehen kulinarische Spezialitäten für den außergewöhnlichen Geschmack, die in Hofläden, ausgewählten Gaststätten und auf Märkten immer mehr Liebhaber finden.
Weltweit gibt es noch etwa 109 eingetragene Zuchttiere. (Stand 2023)